The Rise and Fall of Maximilian Hecker

The Rise and Fall of Maximilian Hecker

Book, Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2012


Alternativmusik.de

back "Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muss man es aber vorwärts." Diese häufig strapazierte Weisheit des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard lässt sich auch und gerade bei Maximilian Hecker anwenden. Sein parallel zum Album "Mirage Of Bliss" erschienenes Buch "The Rise and Fall of Maximilian Hecker" endet im Grunde genau dort, wo die Entstehung zu seinem – nennen wir es mal – Selbstfindungs-Werk "I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again" Son endet. Was einst in der Album-Info noch auf zwei Seiten komprimiert dargelegt wurde und vor allem auf die Zeit kurz vor diesem "Point of no return" bezogen war, wird hier ausgedehnt bis zu den Anfängen der Karriere von Maximilian Hecker und davor, begonnen mit dem "Klein-Maxi aus Bünde", den er auch im weiteren Verlauf seiner Karriere immer wieder spürt.

Der Plot des Buches ist schnell dargelegt, handelt es sich schließlich um eine Autobiographie. Von den Anfängen in Berlin, der Straßenmusik, dem schrittweisen Einfinden in die Berliner Szene hin zu den ersten Deals, den Touren, den ersten Asien-Reisen und dem dortigen Durchbruch. Gerade die Asien-Reisen nehmen einen fortschreitend immer größeren Anteil am Leben Maximilian Heckers ein. Darin auch immer die Frauengeschichten, die dann doch kein Happy End nehmen, aber auch der Stress, der mit den Asien-Touren verbunden ist, wenn es beispielsweise um die Beschaffung der nötigen Arbeitspapiere, das sich anhäufende Schlafdefizit oder den Umgang mit einem Manager, der aus Höflichkeit gerne mal dringende Termine bis zum letzten Moment verschweigt, geht.

Wie schon aus der Biographie an sich hervorgeht, ist es ein wirklich bewegtes Leben, das hier geschildert wird und dann bei der Begegnung mit der Prostituierten Nana endet, der auf "I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again Son" ein Lied gewidmet ist. Maximilian Hecker schildert all dies sehr authentisch und mitreißend, wie es bei all dem äußeren Ruhm im Inneren um ihn gestellt ist. Das Gefühl, allein zu sein inmitten der Tausenden, die Abende, die dann doch alleine im Hotelzimmer oder unglücklich betrunken enden – vom sagenumwobenen Ruhm eines Stars und den damit einhergehenden Frauengeschichten ganz weit entfernt. Wie die Stimme versagt und Konzerte trotzdem umjubelt werden, obwohl es sich alles nicht richtig anfühlt. Am Ende steht dann häufig doch wieder "Klein-Maxi aus Bünde" mit abgebrochener Krankenpfleger-Ausbildung vor einem.

All das kann man, packend und kurzweilig geschrieben, nachlesen in "The Rise and Fall of Maximilian Hecker". Ein wirklich spannendes Buch, das auf ansprechende Weise eine Geschichte erzählt, die eigentlich keine Geschichte, sondern Wahrheit ist. Ergänzt wird die Autobiographie durch einen Epilog, der eine Sammlung von Interviews, Artikeln und Pressetexten darstellt und dabei, im Gegensatz zum restlichen Buch, auch bereits das aktuelle Album "Mirage Of Bliss" mit einbezieht. Ein hoch-empfehlenswertes Buch!