I’ll Be a Virgin, I’ll Be a Mountain
Rolling Stone "Schlaflieder voll glückseliger Melancholie"
Intro
Maxi, der schöne Melancholiker, steigt zum vierten Mal auf die Erde herab
und beschenkt uns mit seinem Update von gehauchter Sehnsucht, zarter Hingabe
und glockenspieligem Glück. Dank Goethe-Institut weit gereist und in Asien
ein Star mit eigenen Fan-Clubs, erstrahlt er in seinen porzellanenen
Balladen reifer und erwachsener und lässt mehr Dynamik zu, was nicht zuletzt
dem vermehrten Einsatz von Gitarre, Bruststimme und Gastmusikern geschuldet
ist. Live deutete sich diese neue Nahbarkeit bereits in Form eines
Dylan-Covers an, und so betört Hecker nicht mehr als eine auf Wolke Sigur
Rós entrückte Kunstfigur, sondern als selbstbewusster, vom allzu
artifiziellen Großdrama erlöster Freund, als Mensch. Ein großer, wichtiger
Schritt, mit dem er bitte viele Zweifler einsammeln wird.
Kulturnews: CD des Monats
Manche halten Heckers albumübergreifende Melancholie für Stagnation.
Vermutlich wollen sie ihn missverstehen, damit sie ihn einen
selbstverliebten Depri nennen können. Seine Songs hören sie anscheinend
nicht. Vielleicht beendet er sein viertes Album deshalb mit den Zeilen: "I
lose my daydreams / I lose my colours / I lose my longing / I find myself".
Schon immer steckte in seiner Todessehnsucht die Hoffnung nach Überwindung
irdischer Gewöhnlichkeit. Das bleibt auch so. Doch anders als bisher
versucht er sich mit dem Hier und Jetzt auszusöhnen. Plötzlich muß Liebe
auch mit Alltagsproblemen kämpfen, ist nicht mehr nur Idealisierung. Passend
dazu entdeckt der nun weltlichere Sänger seine Bruststimme, verwendet sie
gleichberechtigt zum Falsett. Neben Songs wie dem mit lustigem Waldhorn fast
schon beschwingten "Silly Lily, Funny Bunny" stehen natürlich wieder
überirdische Premiumschmachter. Weil er Bombast aber besser als zuletzt
dosiert, ist er wieder bei der Klasse seines Debuts angekommen – und
übertrifft es. So unterstreichen seine bisher besten Songs, daß Hecker der
einzige Singer/Songwriter aus Deutschland ist, der internationales Niveau
erreicht.
Teleschau Mediendienst "Hecker schmachtet mal etwas kraftvoller – ein gelungenes Experiment"
Uncle Sally's
Die Musik von Maximilian Hecker bestand schon immer aus Kontrasten. Der verträumte
romantische Aspekt seiner epischen Stücke stellte die intime, empfindliche Natur
des Singer/Songwriters dar, die brachialen E-Gitarren-Ausraster und dichtgestrickten
Synthesizerteppiche eher die zerstörerische Wesensart seiner Kunst. Dadurch polarisierten
seine eher zarten Klänge oft und machten ihn zu einem komplexen und ungewöhnlichen
Tondichter. Mit "I’ll Be a Virgin, I’ll Be a Mountain" öffnet der international
erfolgreiche deutsche Musiker ein neues Kapital in seinem Werdegang. Sein inzwischen
viertes Album zeigt Maximilian von einer neuen Seite, der immer etwas gehemmte und
schwermütige junge Herr befreit sich von der Last des Lebens. Leichtfüßig
und voller Elan stolziert Hecker durch sonnige Schönwetterzonen und scheint zufrieden
mit sich selbst und vielleicht sogar seiner Umwelt zu sein. Ob das mal gut geht...